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Juliana Dogbadzi

«ES GIBT IMMER NOCH FRAUEN, DIE IN DER TEMPELANLAGE SIND UND DIE HILFE BENÖTIGEN. NIEMAND REPRÄSENTIERT DIESE BESSER ALS JEMAND, DER EBENFALLS DORT WAR UND DENSELBEN SCHMERZ ERLEBTE… GEGEN ALLE WAHRSCHEINLICHKEIT HABE ICH MICH DAZU ENTSCHLOSSEN, DIESE AUFGABE ZU ÜBERNEHMEN UND DARÜBER ZU SPRECHEN. SEITHER MACHE ICH DIES»

Diskriminierung Folter Frauen Gleichberechtigung Kinder Kinderarbeit Menschenhandel Sklaverei Bildnerisches Gestalten Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Ethik und Religion Natur, Mensch und Gesellschaft

Leben

Juliana Dogbadzi wurde 17 Jahre lang in einer Tempelanlage in Ghana festgehalten und körperlich, seelisch und sexuell missbraucht, bis ihr mit 23 Jahren die Flucht gelang. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern zusammen. Erst als Erwachsene hat sie Lesen und Schreiben gelernt.

Einsatz für Menschenrechte

Juliana Dogbadzi kämpft gegen die Trokosi, eine sklavenähnliche Praxis, die in den westafrikanischen Ländern Ghana, Togo und Benin noch heute existiert. Die Bezeichnung Trokosi leitet sich ab aus tro (Gottheit oder Fetisch) und kosi (Sklavin). Mädchen zwischen fünf und zehn Jahren werden an Priester abgegeben, um das Unglück und den Zorn der Götter von der Familie abzuwenden. Diese Mädchen, Trokosi genannt, haben dem Priester zu dienen, arbeiten hart und werden sexuell ausgebeutet. Sie bekommen keine schulische Bildung und müssen sich ihr Essen meist zusätzlich verdienen. Stirbt ein solches Mädchen oder flieht es, muss es durch ein weiteres Mädchen der selben Familie ersetzt werden. Auch wenn die Trokosi-Praxis in Ghana seit 1998 offiziell verboten ist, wird davon ausgegangen, dass es in den ländlichen Gegenden immer noch etwa 5’000 Betroffene Mädchen gibt. Die sklavenartige Haltung von jungen Mädchen ist tief in der Identität und Kultur der Ewe- Bevölkerung Ghanas verankert. Es zeigt sich hier ein eindeutiger Graben zwischen einem modernen und einem traditionellen Ghana: Einerseits bezeichnen es die Priester als Segnung der Mädchen, wenn diese ihnen dienen dürfen und andererseits handelt es sich um einen schweren Verstoss gegen die Menschenrechte. Seit 1988 engagiert sich Juliana Dogbadzi für die Organisation International Needs Ghana. Sie spricht mit Priestern und Betroffenen und ermutigt sie, von der Trokosi-Praxis abzulassen. Zusammen mit der Organisation International Needs Ghana hat sie bis heute zur Befreiung von rund 1’000 Trokosi aus 15 verschiedenen Tempelanlagen beigetragen können.

Porträt


Kurztext

Primarstufe Sekundarstufe

Volltext

Gymnasium Sekundarstufe

Aktivitäten


EIN TAG IM LEBEN VON JULIANA

Bildnerisches Gestalten Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Natur, Mensch, Gesellschaft Primarstufe

SKLAVEREI

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) Ethik und Religion Natur, Mensch, Gesellschaft Gymnasium Sekundarstufe

Weiterführende Links


Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA): Informationen über den Menschenhandel

Trafficking in Persons Report  Aktuelle Informationen über Menschenhandel. Zudem interaktive Karte mit Geschichten über jedes Land sowie Informationen über dessen Beteiligung und Bemühungen, das Problem zu beseitigen, Vorschläge zur Verbesserung der Effektivität der Bemühungen, Geschichten von Opfern, etc.

Free The Slaves  Verschiedene Informationen über den Menschenhandel und Ansatz einer Lösungsfindung zur Beendigung der heutigen Versklavung. Zudem Glossar mit den Begriffen zu Menschenhandel.